Codex Iuris Canonici (CIC)

 

Can. 1172 - §1.   Niemand kann rechtmäßig Exorzismen über Besessene aussprechen, wenn er nicht vom Ortsordinarius eine besondere und ausdrückliche Erlaubnis erhalten hat.

§2. Diese Erlaubnis darf der Ortsordinarius nur einem Priester geben, der sich durch Frömmigkeit, Wissen, Klugheit und untadeligen Lebenswandel auszeichnet.

 

 

Katechismus der Katholischen Kirche

 

517 Das ganze Leben Christi ist Erlösungsgeheimnis. Die Erlösung wird uns vor allem durch das am Kreuz vergossene Blut zuteil [Vgl. Eph 1,7; Kol 1, 13—14; 1 Petr 1,18—19.], aber dieses Mysterium ist im ganzen Leben Jesu am Werk: schon in seiner Menschwerdung, in der er arm wird, um uns durch seine Armut zu bereichern [Vgl. 2 Kor 8,9.]; in seinem verborgenen Leben, das durch seinen Gehorsam [Vgl. Lk 2,51] unseren Ungehorsam sühnt; in seinem Wort, das seine Zuhörer läutert [Vgl. Joh 15,3.]; in seinen Heilungen und Exorzismen, in denen er ,,unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen" hat (Mt 8,17) [Vgl. Jes 53,4.]; in seiner Auferstehung, durch die er uns gerecht Vgl. Röm 4,25.].

 

550 Das Kommen des Gottesreiches ist die Niederlage des Reiches Satans [Vgl. Mt 12,36.]:

,,Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen" (Mt 12,28). Die von Jesus vorgenommenen Exorzismen befreien die Menschen aus der Macht der Dämonen [Vgl. Lk 8,26—39.]. Sie nehmen den großen Sieg Jesu über den ,,Herrscher dieser Welt" (Joh 12,31) vorweg. Das Reich Gottes wird durch das Kreuz Christi endgültig errichtet: ,,Vom Holz herab herrscht unser Gott" (LH, Hymnus ,,Vexilla Regis").

 

1237 Weil die Taufe Zeichen der Befreiung von der Sünde und deren Anstifter, dem Teufel, ist, spricht man über den Täufling einen Exorzismus (oder mehrere). Der Zelebrant salbt den Täufling oder legt ihm die Hand auf; danach widersagt der Täufling ausdrücklich dem Satan. So vorbereitet, kann er den Glauben der Kirche bekennen, dem er durch die Taufe „anvertraut" wird [Vgl. Röm 6,17].

 

1673 Wenn die Kirche öffentlich und autoritativ im Namen Jesu Christi darum betet, dass eine Person oder ein Gegenstand vor der Macht des bösen Feindes beschützt und seiner Herrschaft entrissen wird, spricht man von einem Exorzismus. Jesus hat solche Gebete vollzogen [Vgl. Mk 1,25—26]; von ihm hat die Kirche Vollmacht und Auftrag, Exorzismen vorzunehmen [Vgl. Mk 3,15; 6,7.13; 16,17.]. In einfacher Form wird der Exorzismus bei der Feier der Taufe vollzogen. Der feierliche, so genannte Große Exorzismus darf nur von einem Priester und nur mit Erlaubnis des Bischofs vorgenommen werden. Man muss dabei klug vorgehen und sich streng an die von der Kirche aufgestellten Regeln halten. Der Exorzismus dient dazu, Dämonen auszutreiben oder vom Einfluss von Dämonen zu befreien und zwar kraft der geistigen Autorität, die Jesus seiner Kirche anvertraut hat. Etwas ganz anderes sind Krankheiten, vor allem psychischer Art; solche zu behandeln ist Sache der ärztlichen Heilkunde. Folglich ist es wichtig, dass man, bevor man einen Exorzismus feiert, sich Gewissheit darüber verschafft, dass es sich wirklich um die Gegenwart des bösen Feindes und nicht um eine Krankheit handelt [Vgl. CIC, can. 1172].

 

 

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