Spiritismus, Okkultismus
und Satanismus
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Gläserrücken - Tischerücken - Pendeln
- automatisches Schreiben - Séancen - Tonbandstimmen - Poltergeister
- was ist da dran?
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Das Phänomen
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Ich bin begeisterter Kinogänger, und in den Kinofilmen finde ich
oft gute Anregungen für meine Predigten oder Vorträge, auch wenn
ich manchmal lange überlegen muss, in welchem Film ich denn schon
etwas Passendes gesehen habe. Für das Thema dieses Vortrages brauche
ich allerdings nicht lange nachdenken: Okkultismus (übersetzt heißt
das soviel wie: "verborgenes Wissen") und Parapsychologie
(was soviel heißt wie: "Psychologie neben der eigentlichen
Psychologie") ist eines der Lieblingsthemen Hollywoods. Vor
allem natürlich in Horrorfilmen, aber auch manchmal ganz nebenbei
in Liebesfilmen, Action oder Thriller. Im Film "The sixth sense"
kommen Dinge wie automatisches Schreiben und Tonbandstimmen vor;
im "Exorzisten" beginnt alles mit einem "Witchboard",
einer besonderen Form des Gläserrückens; in "Ghost - Nachrichten
von Sam" sprechen die Verstorbenen durch ein Medium; in "Der
Poltergeist" spricht ein verschwundenes Kind durch einen rauschenden
Fernseher; in "Maverick" zieht der Held die benötigte
Spielkarte, indem er sich geistig darauf konzentriert; in "Getäuscht"
weiß die Ehefrau im gleichen Augenblick vom Unfalltod ihres Mannes,
obwohl dieser hunderte von Kilometer entfernt passierte, in "Die
Hexen von Eastwick" wird (wie in unzähligen anderen Filmen)
Schadenszauber anhand einer Voodoo-Puppe praktiziert, in "Schatten
der Wahrheit" benutzt die betrogene Ehefrau ein Ouija-Brett
zur Kontaktaufnahme mit der ermordeten Geliebten des Ehemannes -
und so weiter.
Nur ganz wenige Menschen sind Satanisten und bezeichnen sich auch
so; aber die satanistischen Praktiken, ebenso wie deren Vorstufen
im Okkultismus und Spiritismus üben eine große Faszination aus.
In vielen Schulklassen wird eifrig darüber diskutiert und vieles
ausprobiert. Kann man sich durch Pendeln die Zukunft vorhersagen
lassen? Kann mir ein (hoffentlich guter Geist) durch Gläserrücken
verraten, wie die nächste Mathearbeit wird? Und wenn das mit der
Zukunft nicht so ganz glaubwürdig erscheint, kann man doch zumindest
verborgenes Wissen hervorkramen: Liebt mich mein Freund wirklich
- oder geht er fremd? Lebt mein vermisster Onkel noch?
Es ist der Reiz, etwas über die Zukunft zu wissen; es ist aber
auch noch ein besonderer Reiz das durch Praktiken zu tun, die scheinbar
unerklärlich und vor allem unheimlich sind. Und das Faszinierende
ist: Selbst wenn man nicht daran glaubt, funktioniert es! (Das kann
ich aus eigener Erfahrung bestätigen). Aber wieso?
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Erklärungsversuche
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Nun, es kursieren verschiedene Erklärungsmöglichkeiten. Meine eigenen
Lehrer, damals, als ich noch in die Schule ging, hielten viel vom
Unterbewusstsein. Sie vermuteten, dass alle diese Phänomene durch
die Menschen selbst verursacht werden, allerdings ohne deren Wissen.
Das Unterbewusste mogelt sich in die Steuerung unseres Körpers,
um uns etwas mitzuteilen. Immerhin sind bei (fast) allen Praktiken
Menschen direkt beteiligt, indem sie z.B. ihre Finger auf ein Glas
legen, ein Pendel halten oder mit einem Stift auf ein Blatt kritzeln.
Ist unser Bewusstsein getrübt oder abgelenkt, dann drängt sich das
Unterbewusste in den Vordergrund und beginnt, Botschaften zu formulieren.
Naja, ich habe von dieser Erklärung schon damals nicht viel gehalten.
Ich will mich nicht lange damit aufhalten, ob unser "Unterbewusstsein"
so sehr eine eigene Persönlichkeit ist, dass es sogar Nachrichten
verpacken, Botschaften schmuggeln und Geschichten erfinden kann.
Ob das Unterbewusste sich Rätsel ausdenken kann, die mein Bewusstsein
kaum zu lösen in der Lage ist, scheint mit nicht sonderlich glaubhaft.
Viel entscheidender ist allerdings, dass bei den okkulten Praktiken
oft Informationen oder ein geheimes Wissen an den Tag gelegt wird,
das keiner der Beteiligten haben konnte - auch nicht das Unterbewusste.
Ich habe z.B. selbst erlebt, dass der "Geist" beim Tischerücken
begann, in einer Schrift zu schreiben, die keiner der Anwesenden
lesen oder schreiben konnte. Erst ein Experte übersetzte die Schrift
- und siehe, es handelte sich um sinnvolle Antworten! Wie soll das
durch unser "Unbewusstes Ich" erklärt werden?
Andere Versuche, diese Phänomene zu erklären, sprechen von "Betrug"
und "Manipulation". Das mag in einigen Fällen auch möglich
sein, vor allem bei Wahrsagern, die Geld verdienen und in Shows
auftreten. Dort sind häufig simple Taschenspielertricks Grundlage
für ein gutes Geschäft. Aber der Großteil der spiritistischen Versuche
geschieht ohne einen "Macher", der andere übers Ohr hauen
möchte; fast immer sind die Ausführenden von dem Erfolg des okkulten
"Experimentes" überrascht. Und wer schon einmal dabei
gewesen ist, wie sich ein kleines Tischchen mit einem Kugelschreiber
an der Unterseite über eine ausgerollte Tapete bewegt, weiß, dass
hier kein Betrug möglich ist.
Nein, ich bin persönlich der festen Überzeugung, dass diese Praktiken
das sind, was sie zu sein scheinen: Möglichkeiten der Kontaktaufnahme
mit Geistern.
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Geister und Dämonen
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Das überrascht viele; die, die solche Dinge ausprobieren, glauben
oft genug gar nicht an die Existenz von Geistern. Sie machen sich
auch weiterhin keine großen Gedanken darüber, Hauptsache, das "Spielchen"
funktioniert und ist spannend. Ich möchte hier zunächst noch einmal
offen lassen, ob es Geister gibt. Auch die Seele des Menschen wäre
so etwas Geistiges, und auch hier will ich offen lassen, ob es sie
wirklich gibt. Aber für das weitere Vorgehen in meinem Vortrag nehmen
wir - nur vorübergehend - an, dass wir eine geistige Seele habe
und überlegen uns, wie sie denn beschaffen sein muss - wenn es sie
gibt.
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Geistiges und Materielles
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In allen möglichen Zusammenhängen reden wir von unserer "Seele"
- ob wir nun daran glauben oder nicht. Nun liegt so etwas ganz und
gar Selbstverständliches wie die Seele trotzdem außerhalb unseres
Vorstellungsvermögen. Wir sind an sichtbare, hörbare und fühlbare
Dinge gewohnt. Alles, was wir nicht mit unseren Sinnen aufnehmen
können, stellen wir uns trotzdem irgendwie sinnlich vor (so glauben
wir immer noch, das Atome aus kleinen Kügelchen bestehen; allerdings
so klein, dass wir sie nicht sehen können). Dieser Hang zur fassbaren
Vorstellung führt uns immer wieder in Versuchung, zum Beispiel auch
unsere Seele als etwas Materielles anzusehen. Da denken wir an eine
Art Energieform oder eine Strahlung, einen Parallelkörper oder sonst
etwas. Was natürlich nicht sein kann: Denn Energie, Strahlung und
Körper sind Gegenstände dieser Welt; messbar und nachweisbar - und
sie unterliegen den Naturgesetzen. Das kann aber gerade für das,
was wir unter Seele verstehen, nicht gelten.
Als redliche Naturwissenschaftler dürfen wir die Existenz einer
geistigen Welt nicht leugnen - das gehört nicht zu unserem Aufgabenbereich.
Aber wir können uns verbieten, dass geistige Wirklichkeiten die
physikalischen Gesetze umgehen. Und damit treffen wir den Nagel
auf den Kopf: Geistige Existenz - wenn es sie gibt - muss tatsächlich
so vollkommen verschieden von unserer materiellen Welt sein, dass
es keine Berührungspunkte gibt.
Vielleicht habt ihr den Film "Ghost" gesehen: Die Seele
des verstorbenen Sam lebt nach dessen Tod noch in dieser Welt. Sie
kann durch alle Türen, Wände und Menschen hindurchgehen und wird
von niemanden gesehen. Allerdings kann sie auch nichts von dem,
was Materiell ist, beeinflussen: Noch nicht einmal eine Münze kann
Sam's Geist bewegen.
Das gilt auch für unsere Seele: Versucht doch einmal, nur einen
kleinen Kartoffelchipkrümel durch Gedankenkraft ein paar Millimeter
zu bewegen... Na? Keine Chance!
Die geistige und die Materielle Welt sind klar von einander getrennt.
Obwohl... es gibt da doch eine Möglichkeit. Auf ganz einfache und
alltägliche Weise können wir mit unsere Seele die materielle Welt
beeinflussen. Ganze Berge können wir versetzen! Na, kommt Ihr drauf?
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Seele und Körper
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Na klar, mit Hilfe unseres Körpers! Unsere Seele ist der Steuermann
unseres Körpers! Wenn wir einen Kartoffelchipkrümel bewegen wollen,
dann können wir das auch: Wir pusten einfach ein bisschen, und schon
bewegt der Krümel sich mehr als nur ein paar Millimeter. Durch unseren
Körper kann unsere Seele sogar schwere Mehlsäcke und sogar ganze
Lkw-Ladungen mit Steinen bewegen. Und mit Hilfe schwerer Maschinen
sind auch schon ganze Berge abgetragen worden. Ganz einfach, nicht
wahr?
Offensichtlich hat unsere Seele einen Weg gefunden, unseren Körper
als Tor in die Materielle Welt zu benutzen; so ähnlich wie wir ein
Computer benutzen, um in die virtuelle Welt des Internets zu kommen.
Aber wie macht die Seele das?! Eigentlich ist sie doch etwas
ganz und gar Nichtmaterielles, und wenn sie keinen Kartoffelchipkrümel
bewegen kann, wie dann einen ganzen menschlichen Körper von einigen
Kilogramm (bei mir immerhin 84 kg!)?
Nun, da hat mir ein Vortrag von Sir John Eccles, Nobelpreisträger
aus Neuseeland, vor fast 20 Jahren im Schwarzwald die Augen geöffnet.
Keine Angst, seine Theorie ist ganz einfach, wenn sie auch quer
durch die Biologie und Quantenphysik geht.
Es ist kein Geheimnis, dass unser Körper durch unser Gehirn gesteuert
wird. Unsere Seele braucht also nicht jeden Finger einzeln zu bewegen,
sondern nur im Gehirn die richtigen Informationen an die Nerven
zu geben (was die Sache für die Seele allerdings nicht einfacher
macht). Das wird ja schon deutlich, wenn durch einen Unfall die
Verbindung vom Gehirn zu einem bestimmten Körperteil unterbrochen
wird (z.B. bei einer Querschnittslähmung). Da kann die Seele nicht
einfach sagen: "Das ist mir egal, ich kann die Beine auch so
bewegen..." Nein, der Schnittpunkt zwischen Seele und Körper
liegt eindeutig im Gehirn, und darauf ist unsere Seele offensichtlich
angewiesen.
Nun besteht unser Gehirn aus unzähligen Nervenzellen (Neuronen),
die sich gegenseitig Informationen auf elektrischem und chemischen
Weg zuspielen. Eine Nervenzelle kann einen elektrischen Impuls an
hunderte andere Nervenzellen weitergeben. Die Verbindung von einer
Nervenzelle zu einer anderen nennt man "Synapse". Allerdings
berühren sich die Nervenzellen gar nicht, sondern zwischen ihnen
besteht ein kleiner Abstand, der so genannte "postsynaptische
Spalt". Kommt auf der einen Seite dieses Spaltes ein elektrischer
Strom an (das sog. "Aktionspotential"), so werden kleine
Kügelchen mit einem chemischen Botenstoff, die im Inneren der Nervenzelle
liegen, in die Zellhaut eingebaut, so dass der Botenstoff in den
Spalt zwischen den Nervenzellen gerät. Der Botenstoff wird auf der
anderen Seite des Spaltes von der anderen Nervenzelle wahrgenommen
und löst wiederum einen elektrischen Strom aus. So wird ein Nervenimpuls
von einer Zelle zur anderen weitergegeben.
Das Faszinierende ist jetzt allerdings, dass die Kügelchen mit
dem Botenstoff so klein sind, dass sie sich auch "von alleine"
in die Zellhaut einbauen, obwohl gar kein elektrischer Strom angekommen
ist. Das passiert immer wieder, ständig und völlig ungeordnet. Denn
die Energie, die notwendig ist, um die Kügelchen in die Zellhaut
einzubauen, liegt unterhalb der Quantengröße - und alles, was unterhalb
der Quantengröße liegt, gehorcht nur noch statistischen Gesetzen,
nicht mehr dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Mit anderen Worten:
Es ist physikalisch vollkommen in Ordnung, dass sich diese Kügelchen
spontan, ohne dass es dafür eine Ursache gibt, öffnen und einen
elektrischen Impuls auslösen.
Junge, das war jetzt aber Neuro-Biologie und Quantenphysik in konzentrierter
Dosis. Als Fazit können wir festhalten: Die Übermittlung eines Impulses
innerhalb des Gehirns kann spontan einsetzen oder auch ausbleiben,
ohne dass es dafür eine naturwissenschaftliche, d.h. materielle
Ursache gibt. Kein Physiker verlangt eine solche Ursache. Und genau
hier kann ein geistiges Prinzip wie die Seele Ordnung schaffen,
indem es (im Rahmen der statistischen Gesetze) Ordnung in das quantenphysikalische
Chaos bringt. Das ist, etwas vereinfacht, die Theorie des Neurobiologen
und Nobelpreisträgers Sir John Eccles.
Für seine Theorie gibt es zahlreiche Bestätigung, die ich hier
nicht alle aufführen möchte. Vielleicht nur einen Punkt: Ein lebendiger
und ein toter Mensch unterscheiden sich nicht darin, dass
der tote Mensch keine Gehirnaktivität mehr aufweist. Vielmehr
gibt es dort noch genauso elektrische Ströme und aktivierte Neuronen
wie bei einem lebendigen Gehirn. Aber es existiert keine Ordnung
mehr: Die kleinen Kügelchen platzen vollkommen ungeordnet, mal hier,
mal dort. Das Gehirn ist deshalb "tot", weil es den Kontakt
zu einem ordnenden Prinzip verloren hat - der Seele.
Angenommen, Sir John Eccles hätte Recht: Dann würden sich zahlreiche,
bisher nicht erklärbare Phänomene leicht einordnen lassen. Telepathie
(Gedankenübertragung), Telekinese und ähnliche paranormalen Ereignisse
könnte man dann in einem anderen Licht betrachten. Aber auch die
Empfänglichkeit eines Menschen für geistige Regungen eines anderen
(die Mutter, die mitten in der Nacht plötzlich weiß, das ihr Sohn
soeben gestorben ist - hunderte Kilometer entfernt), Hypnose und
die Bedeutung von Träumen könnten dadurch differenzierter bewertet
werden.
Der Schnittpunkt zwischen der geistigen und der materiellen Welt
liegt beim Menschen also im Gehirn, genauer in den Synapsen. Es
werden dort nur minimale Verschiebungen in der zufälligen (statistischen)
Verteilung der ständig auftreten elektrischen Impulse (von der Seele)
angeregt, die aber dazu führen, in ein ungeordnetes System eine
Ordnung zu bringen. Diese minimalen Unterschiede sind, für sich
betrachtet, uninteressant - wenn unser Körper nicht durch ein ausgeklügeltes
System von Nervenverknüpfungen und vor allem Verknüpfungen mit Muskeln,
Sinnesorganen und weiteren Organen diese Ordnung umsetzen würde
- und zwar in Handlungen, die unsere Welt verändern.
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Verstärker
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Dieses Umsetzung von minimalen Veränderung auf kleinster (quantenphysikalischer)
Ebene in (makrophysikalische) Handlungen kann man als "Verstärkung"
bezeichnen.
Eine solche Verstärkung ist nichts ungewöhnliches; schon Schrödinger
beschreibt eine Versuchsanordnung, die aus einem quantenphysikalischen
Ereignis (dem Zerfall eines Cäsium-Atoms) durch eine geschickte
Anordnung von Verstärkungen (einem Geigerzähler gekoppelt mit einer
Blausäure-Kapsel) zu einem makrophysikalischem Ereignis (dem Tod
einer Katze) führt - zugegebenermaßen ein etwas makaberes Experiment
(Gott sei Dank nur ein Gedankenexperiment), das aber trotzdem
Eingang in die Physikgeschichte gefunden hat.
Viele solcher Verstärker gibt es in der Messtechnik, die ständig
mit dem Zufallsrauschen von nicht-verursachten, statistischen Ereignissen
zu kämpfen hat. Es gibt sie aber auch in unserem Alltagsleben: Beim
Rauschen des Fernseher, der keine geordneten Funkwellen mehr empfängt,
bei einer Videokassette, deren Magnetpartikel noch nicht geordnet
wurden, weil sie noch nicht bespielt wurde. Aber auch bei einem
so banalen Ereignis wie dem Werfen von Würfeln - oder von Roulettekugeln
- oder der Auslosung der Lottozahlen usw. entscheiden minimale Veränderungen
auf kleinster Ebene über sichtbare Ereignisse.
Nehmen wir einfach mal an (ohne irgendetwas vorwegzunehmen), es
gibt eine geistige Wirklichkeit, der es nicht möglich ist, Naturgesetze
(Erhaltungssätze) zu verletzen; dann kann die geistige Wirklichkeit
nur über die so genannten "Verstärker" Einfluss auf unsere
Welt nehmen. Und der am besten konstruierte Verstärker ist der menschliche
Körper.
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Okkulte Praktiken
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Ihr merkt schon, in welche Richtung ich gehen möchte. Ich will
gar nicht behaupten, dass es Geister und Dämonen und Seelen ohne
Körper und all dieses gibt, und warum es das gibt und welche Bedeutung
es hat. Aber, nur einmal angenommen, es gäbe solche "rein geistigen
Personen", und sie hätten nur die Möglichkeit, über "quantenphysikalische
Verstärker" Einfluss auf diese materielle Welt zu nehmen -
dann frage ich mich, warum die okkulte Praktiken nur und ausschließlich
aus Methoden bestehen, die einen solchen "quantenphysikalischen
Verstärker" beinhalten.
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Beim Gläserrücken (oder auch Tische rücken) geschieht die
Übertragung einer Botschaft durch ein Glas, dass durch die
geordnete Bewegung mehrere Hände bewegt wird - ein quantenphysikalischer
Verstärker.
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Beim Pendeln sind minimale Bewegungen in der Hand ausschlaggebend
für die Pendelrichtung - ein quantenphysikalischer Verstärker.
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Bei den okkulten Tonbandstimmen finden sich Stimmen auf "berauschten"
Tonbändern, die aus minimalen Veränderungen in der Anordnung
der Magnetisierungspartikel resultieren - das Tonbandgerät
fungiert als quantenphysikalischer Verstärker.
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Das menschliche Medium, das sich in Trance versetzt und bewusst
seinen eigenen Willen ausschaltet, überlässt den eigenen Körper
fremden Intelligenzen - der beste quantenphysikalische Verstärker.
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Beim automatischen Schreiben überlässt der Schreiber es dem
Zufall, was aus seinen unkontrollierten Schreibbewegungen
auf das Papier gerät - der fremd gesteuerte Arm wird zum quantenphysikalischen
Verstärker.
Oder umgekehrt gefragt: Wenn diese ganzen okkulten Praktiken nur
erfunden sind, warum werden dann nicht auch Praktiken ohne "Verstärker"
beschrieben? Wie z. B. sich selbst bewegende Pinsel, die Botschaften
auf Plakate schreiben? Oder Bananen, die über den Tisch schweben
und rhythmisch das Morsealphabet klopfen? Oder Schaufensterpuppen,
die mit den Bewegungen der Taubstummensprache unsere Zukunft enthüllen?
Verblüffenderweise sieht der Okkultismus auf der ganzen Welt genau
dort die Grenzen des Möglichen, wo sie aus der oben beschriebenen
Theorie auch sein müssten. Eine Theorie, die ein Phänomen erklären
kann, ist ziemlich gut. Eine Theorie, die auch zutreffend beschreibt,
wo die Grenzen des Phänomens sind - und warum genau dort, ist mehr
als nur ein "Theorie".
Zudem kommen noch ganz praktische Erfahrungen: Kaum einer, der
eine okkulte Praktik ausprobiert hat, fühlt sich anschließend glücklich.
Viele haben bereits im Vorfeld Angst davor - was aber auch leider
ein Anreiz sein kann. Bei den Botschaften, die dort von den "Geistern"
vermittelt werden, handelt es sich zu 80% um Schreckensnachrichten
und um Furchterregendes - glücklich ist durch so etwas noch keiner
geworden. Ganz im Gegenteil: Viele geraten durch eine solche Praktik
in schwere seelische Krisen, die zum Teil zu schweren Psychosen
und permanenten Angstzuständen führen können. Und das ist noch nicht
einmal das Schlimmste.
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Was der Teufel sich wünscht
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Nun, bisher kannst Du zu meinen Ausführungen stehen, wie Du möchtest;
ich habe lediglich versucht, ein allseits bekanntes Phänomen (den
Okkultismus) mit den Erkenntnissen der Wissenschaft in Einklang
zu bringen. Vielleicht glaubst Du nicht an eine Seele und eine geistige
Wirklichkeit; wenn Du jedoch Ahnung von Biologie und Physik hast,
wirst Du meine Ausführungen zumindest als "möglich" akzeptieren.
Wenn ich jetzt aber über die Kräfte und Grenzen von Geistern und
Dämonen rede, verlasse ich mich ganz auf die Lehren der Kirche.
Ich gebe zu, das hat jetzt nichts mehr mit den Naturwissenschaften
zu tun - aber die Erkenntnisse der katholischen Kirche erklären
gut (genauso wie die Erkenntnisse der Naturwissenschaften) die tatsächlichen
Phänomenen des Okkultismus.
Im katholischen Glauben wurde immer, zu allen Zeiten, an eine geistige
Wirklichkeit geglaubt, in der es Engel und Dämonen gibt. In der
Bibel wird zuhauf davon berichtet, aber auch in der Lebensbeschreibungen
unzähliger Personen, viele davon Heilige, finden sich zahlreiche
Phänomene, die unzweifelhaft auf eine geistige, übernatürliche Wirklichkeit
verweisen.
In dieser Wirklichkeit, die größer ist als die messbare Welt der
Naturwissenschaften, spielt auch der Teufel eine Rolle. Er hat bestimmte
Möglichkeiten und "Tricks" - aber auch seine eindeutigen
Grenzen. Zu seinen Grenzen gehört zum Beispiel, dass er keine Macht
über unseren Willen hat. Er kann die Menschen gegen ihren Willen
nicht wie Marionetten benutzen oder magisch "hypnotisieren".
Es gehört zum positiven Menschenbild, dass wir mit einem einfachen
und entschiedenen "Nein!" zu den Versuchungen des Bösen
dem Teufel Grenzen setzen, die er nicht überwinden kann. Dabei ist
das "Nein" zum Schlechten normalerweise untrennbar vom
"Ja!" zu Gott.
Wir brauchen also keine Angst zu haben, dass der Teufel in dunklen
Nächten hinter irgendwelchen Büschen hockt und uns dann heimlich
und hinterrücks überfällt - das geschieht nur in den billigen Horrorfilmen.
So etwas gibt es nicht wirklich - Gott sei dank.
Der Teufel wird aber als intelligent beschrieben - er versucht
sich unser "Ja!" auf eine andere Weise zu holen. Er hat
zwar keine Macht über unseren Willen, aber über unsere Begierden.
Mit falschen Versprechungen und Verlockungen versucht er, sich selbst
an die Stelle Gottes zu setzen, indem wir uns in Sorgen und Nöten
nicht mehr an Gott wenden, sondern an ihn.
Dämmert es? Genau das geschieht im Spiritismus. Gläserrücken funktioniert
nur, wenn wir einen Geist herbeirufen - das heißt, deutlich und
freiwillig "Ja!" zu einem eventuell bösartigen Geist sagen.
Und dann bitten wir ihn um Rat, um Information über unsere Zukunft,
über Dinge, die wir gerne wissen möchten. Und er gibt sie uns bereitwillig
ob sie nun stimmten oder nicht, das ist ihm egal. Meistens stimmen
sie übrigens nicht. Nach katholischer Auffassung hat keiner einen
Einblick in die Zukunft, die ist allein Gott vorbehalten. Aber der
Teufel gibt uns, was wir möchten - er ist der "Vater der Lüge",
der "Affe Gottes".
Der Spiritismus ist nichts anderes als ein List des Teufels, an
unsere Zustimmung zu kommen. Wir stellen leichtsinnig unseren Körper
zu seiner Verfügung, erlauben dem Bösen, ihn zu benutzen. Und das
kann dazu führen, dass er irgendwann einmal die komplette Kontrolle
über unseren Körper übernimmt - das nennt die Kirche dann "Besessenheit".
Der Super-GAU.
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Besessenheit
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«Zum christlichen Glauben gehörte von Anbeginn sowohl der Glaube
an den Teufel als Widersacher Gottes wie auch die Vorstellung, dass
manche Menschen vom Teufel besessen sein können. Nach den Vorstellungen
der römisch-katholischen Kirche ist es deshalb möglich, dass der
Teufel durch einen vom Bischof ernannten Exorzisten ausgetrieben
werden kann; dieser darf allerdings erst tätig werden, wenn alle
verfügbare ärztliche Kunst versagt hat - und auch dann nur mit Genehmigung
des Bischofs.» So steht es in einem kleinen Heftchen zum Satanismus,
dass man an jedem Bahnhof kaufen kann - und viel mehr muss man eigentlich
auch gar nicht wissen. Vielleicht noch, dass eine solche "Austreibung",
also der Exorzismus, allein durch Gebet geschieht: Denn letztlich
ist es nicht der Exorzist, sondern immer nur Gott, der den Besessenen
befreit.
Warum, so denkst Du jetzt, "muss ich nicht mehr wissen?"
Schon wieder diese Geheimniskrämerei! Aber, lieber Leser, manchmal
kann Wissen auch gefährlich sein. C.S. Lewis drückt sich so aus:
«Es gibt zwei Fehler, die wir in Bezug auf den Teufel begehen können:
Der eine ist, ihre Existenz überhaupt zu leugnen. Der andere besteht
darin, an sie zu glauben und sich in übermäßiger und ungesunder
Weise mit ihnen zu beschäftigen. Die Teufel selbst freuen sich über
beide Irrtümer gleichermaßen.». Vielleicht, so würde ich hinzufügen,
gibt es noch einen dritten Fehler: Die Macht des Teufels zu überschätzen
und übertriebene Angst zu haben. Denkt daran: Angst ist ebenfalls
eine dämonische Macht!
Wir Christen haben es da eigentlich ganz gut: Dank der Bibel wissen
wir zwar, dass es einen Teufel gibt; wir wissen aber auch, dass
Jesus hat den Teufel ordentlich zurechtgewiesen hat. Alle, die sich
an seiner Seite befinden, sind sicher. Punkt. Wir brauchen Satan
nicht mit "Gegen-Magie" zu bekämpfen, geheime Bücher in
versteckten Bibliotheken zu durchforsten und den entscheidenden
Zauberspruch zu finden: Wir brauchen nur Gott unseren "Vater"
nennen und Jesus unseren "Erlöser". Nur ein paar Worte
und der Satan, der Affe Gottes, hat keine Chance.
Es gibt viele Seelsorger, die halten es nicht für klug, von der
Existenz des Satans oder der Dämonen zu reden (wenn die in der Bibel
vorkommen, werden daraus immer nur böse "Haltungen" anstelle
von bösen Geistern) - sie wollen den Leuten ja keine Angst machen.
Ich kann diese Seelsorger verstehen, würde ihnen aber widersprechen:
Wenn wir vom Teufel und den Dämonen sprechen - und auch von der
Macht Gottes und der Kraft des Glaubens, dann braucht keiner Angst
zu haben. Im Gegenteil, ich finde unseren Glauben sehr tröstlich
und beruhigend.
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Zusammenfassung
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Wenn ich Jugendlichen von meiner Einstellung zum Okkultismus berichte,
bleibt manchmal nur hängen: «Der glaubt da wirklich dran!» - und
damit haben sie mal wieder nicht richtig zugehört. Denn ich glaube
nicht an den Okkultismus, sondern an Gott und an eine ganze
Menge himmlischer Wesen, die uns zur Seite stehen. Ich glaube an
die Kräfte unserer Seele, die mehr bewirken (und auch erleiden)
können, als die Medizin und Naturwissenschaft für möglich hält.
Ich glaube, dass es geistliche Mächte gibt, und es fällt mir nicht
schwer, zu dem Schluss zu kommen, dass einige von ihnen böswillig
sind. Ich glaube aber auch daran, dass Gott uns davor bewahrt, Opfer
dieser bösen Geister zu werden.
Ich weiß aber auch, dass Gott unsere Freiheit respektiert, auch
wenn er unser Tun nicht gutheißen will. Das gilt auch für die Menschen,
die sich aus freien Stücken der bösen Seite unserer Welt zur Verfügung
stellen. Und dazu gehört der Okkultismus und der Spiritismus - ich
warne davor, weil ich ihn wirklich für gefährlich halte.
Nicht für eine Million Mark (und auch nicht für eine Million Euro)
würde ich der Versuchung erliegen, Gläserrücken auszuprobieren.
Wer ausprobiert, sagt Ja zu Dingen, die er nicht mehr überblickt.
Wenn es Geister gibt, dann sind sie auf die erwähnten "Schnittstellen"
angewiesen - und eine der wunderbarsten Brücken zwischen dieser
und der geistigen Welt ist der menschliche Körper. Mein Körper gehört
aber Gott und mir, und ich werde den Teufel tun, ihn jemandem anderem
zur Verfügung zu stellen.
Ich bin mit einigen Filmzitaten angefangen, und ich möchte mit
einem Zitat aus dem empfehlenswerten Ersten Teil der "Herr
der Ringe"-Verfilmung enden: "Wer die Macht des Bösen
nutzen möchte, um damit Gutes zu tun, wird zum Sklaven Saurons (dem
Ober-Bösen). Denn den Ring der Macht kann immer nur einer tragen."
Und sogar bei Harry Potter wird gewarnt: "Benutze niemals Dinge,
die einen eigenen Willen haben, wenn Du nicht weiß, woher sie stammen"
(hätte Harry nur darauf gehört, wäre der Dritte Band deutlich kürzer
geworden).
Es ist gut zu wissen, wo Gefahren lauern, es ist aber auch gut zu
wissen, wo es sicheren Boden gibt. Der Teufel, wenn es ihn gibt, ist
total beschränkt: Er kann nur das, was wir ihm erlauben. Er kann
weder in die Zukunft sehen noch kann er das Gute wirklich verstehen.
Er begreift nur Mechanismen von Habsucht, Hass und Leid. Gott sei
Dank sind wir aber zu ganz anderen Regungen in der Lage: Wir können
hoffen, glauben und lieben. Am größten davon aber ist das letztere.
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