Kardinal Joseph Ratzinger nunmehr Papst Benedikt XVI.

Bericht über die Lage des Glaubens

 

Was auch immer einige weniger hell sehende Theologen sagen mögen, für den christlichen Glauben ist der Teufel eine rätselhafte, aber reale, eine Gestalt hafte und keine symbolische Präsenz. Eine mächtige Wirklichkeit ist er ("der Fürst dieser Welt", wie das Neue Testament ihn bezeichnet, wo immer wieder auf seine Existenz verwiesen wird), eine übermenschliche und Gott entgegen gesetzte Unheilsmacht, wie eine realistische Betrachtung der Geschichte mit ihrem Abgrund ewig neuer und allein durch den Menschen nicht erklärlicher Gräueltaten zeigt.

Aus eigenem kann sich der Mensch von diesen Herrschaftsmächten nicht befreien. aber der Teufel ist nicht eine Art Gegengott. Vor Gott ist er machtlos. Deshalb bedeutet die Gemeinschaft mit Jesus, dem Sohn, die Überwindung der Furcht, die Befreiung des Menschen. Christus ist der nahe Gott, der mächtig und willens ist, uns zu erlösen, und deshalb ist das Evangelium wirklich eine Frohbotschaft.

Darum müssen wir es weiterhin in jenen Zonen der Angst und Unfreiheit verkünden, wie sie die nichtchristlichen Religion oft darstellen. Ich will noch weiter gehen: Die atheistische Kultur der modernen westlichen Welt überlebt noch dank der vom Christentum bewirkten Befreiung von der Angst vor den Dämonen. Sollte dieses erlösende Licht des Christentums aber erlöschen, würde die Welt samt all ihrem Wissen und ihrer Technologie erneut in eine ausweglose Angst vor der Unheimlichkeit und Undurchschaubarkeit des Seins zurück fallen. Schon gibt es Anzeichen der Wiederkehr solch dunkler Mächte, und es finden in der säkularisierten Welt okkultistische Praktiken bis hin zum Satanismus immer weitere Verbreitung.

Im übrigen soll man sich von einer Romantisierung der animistischen Religionen hüten, die natürlich "Samen der Wahrheit" enthalten, aber in ihrer konkreten Form doch eine Welt der Angst schufen, für die Gott fern und die Erde den unberechenbaren Geistern ausgeliefert ist. Wie es zur Zeit der Apostel im Mittelmeerraum geschehen war, wurde auch in Afrika die Verkündigung Christi, der die Geistmächte (Eph 6,12) besiegt hat, als Befreiung von der Angst erfahren. Friede und Unschuld des Heidentums sind eine der vielen Mythen unserer Tage.

 

Quelle: Deutsche Tagespost, Würzburg, 8. Dezember 1984

 

 

 

Papst Benedikt XVI.

 

Exorzisten leisten wichtigen Dienst für die Kirche

 

 

Bei seiner Generalaudienz am Mittwoch begrüßte der Papst die Teilnehmer eines Treffens italienischer Priester, die beauftragte Exorzisten sind. Der Papst ermutigte die Geistlichen, unter der "wachsamen Aufmerksamkeit ihrer Bischöfe" ihre Tätigkeit zu versehen. Nach geltendem Kirchenrecht dürfen nur speziell vom Ortsbischof beauftragte Priester Exorzismus-Gebete über mutmaßlich besessene Personen sprechen, um sie zu befreien.

Die Gebetsformulare waren im Jahr 1999 von der vatikanischen Liturgiekongregation neu formuliert worden. Fester Bestandteil ist eine Anrufung Gottes um Hilfe, zusätzlich kann auch ein Befehl an den Teufel ausgesprochen werden, den Betroffenen zu verlassen. Vorbild dieses Rituals sind die Dämonenaustreibungen Jesu in den Evangelien.   ......... 

 

Quelle: orf.religion.at  14.9.2005

 

 

 

Zurück